Es ist ja jetzt nicht so, dass ich von der AfD einen sinnvollen Beitrag zur Tagespolitik erwarten würde, aber was diese Herrschaften im Moment betreiben ist wirklich unterirdisch.
Sieht man sich an, wie sich deren Bundestagsfraktion während der letzten Regierungserklärung der Bundeskanzlerin, die die ab 2. November gültigen Maßnahmen zur Pandemieeindämmung erläuterte, aufgeführt hat, lässt mich an einen Pöbelhaufen sondersgleichen denken. Oder an eine besoffene Wirtshaushorde, aber sicherlich nicht an Abgeordnete zum Deutschen Bundestag.
Aber das ist ja nichts neues, weder dieses grottige Verhalten, noch die Verharmlosung von Sars-CoV-2 und Covid 19. Angefangen von Stephan Brandner und Alice Weidel bis hin zum letzten Hinterbänkler wird die Pandemie verleugnet und die Krankheit mit einer Grippe gleichgesetzt. Und das, obwohl mittlerweile ja überall bekannt ist, wie gefährlich Covid 19 tatsächlich ist. Und dann kommt noch Herr Gauland und lehnt sich mit seinem Satz „Wir müssen abwägen, auch um den Preis, dass Menschen sterben.“ weit aus dem Fenster. Sehr mutig für jemanden, der nicht nur seines Alters wegen zur Hochrisikogruppe gehört.
Lasst uns aber nicht vergessen, dass es die AfD war, der zu Beginn der Pandemie die Maßnahmen der Bundesregierung nicht weit genug gingen, die damals selbst für diejenigen Maßnahmen – und noch schärferen – plädierten, die sie heute verurteilten. Lasst uns nicht vergessen, dass, wäre es nach dem Willen der AfD gegangen wäre, ähnlich wie in Spanien Militärpatroullien durch deutsche Städte gestreift wären. Erst als die Stimmung in einem Teil der Bevölkerung kippte und sich die Covidioten-Bewegung in all ihren abstrusen Zweigen formierte, schwenkte auch die AfD um.
Die Politik der AfD ist Populismus in Reinkultur, nicht das Wohl Deutschlands haben diese Herrschaften im Sinn, sondern nur das eigene. Dies zeigt sich ja auch in dem treffenden Satz aus dem Munde des langjährigen Pressesprechers Christian Lüth:
Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD!
Was will die AfD statt den getroffenen Maßnahmen? Sie will eine gezielte Durchseuchung der Bevölkerung, egal wieviele Menschen dies das Leben kostet. Und das, das ist die schlechteste und unmenschlichste Option, die man wählen könnte. Und ihre Parteigänger merken gar nicht, wie menschenverachtend dies ist, ja jubeln ihnen noch zu. Aber das ist ja auch nicht verwunderlich. Ist der Individualisierungsprozess doch soweit fortgeschritten, dass der Einzelne immer weniger in der Lage ist, Zusammenhänge im Sinne des Allgemeinwohls auch in zeitlicher Hinsicht zu verstehen. Ein gemeinsames Handeln im Sinne des Allgemeinwohls ist bei dieser Klientel nicht angesagt.
Bei jeder anderen Partei, selbst bei der FDP, würde ich ja auf ein kleines bisschen Selbstreflektion hoffen, aber da (und nicht nur da) ist bei der AfD Hopfen und Malz verloren.