Wenn Gymnasiasten gerade ihr Abitur gemacht haben, halten sie sich ja für besonders schlau und haben für so ziemlich jedes Problem eine Patentlösung, die sich allerdings bei näherer Betrachtung als Milchmädchenlösung herausstellt. Oder sie argumentieren in Diskussionen ziemlich „schlau“ daher, merken aber selber nicht, wie kurz sie intellektuell springen.
Ein Beispiel dafür ist eine Forderung, die man im Dunstkreis der Hamas-Verteidiger momentan immer wieder hört, nämlich, dass sich die Vertreter jüdischer Organisationen in Deutschland zum Vorgehen der israelischen Regierung im Gaza-Streifen zu positionieren bzw. zu distanzieren.
Das ist natürlich Unsinn. Ein deutscher Mitbürger jüdischen Glaubens muss sich von absolut nichts, was Israel tut oder lässt, distanzieren. Noch viel weniger muss er sich dafür entschuldigen. Er hat damit nichts zu tun. Haben sich alle Türken von Erdogan distanziert? Haben sich alle Muslime für die Taten der Hamas entschuldigt?
In dieser Forderung zeigt sich wieder eine typische Vorgehensweise des Antisemitismus: die Juden als homogene Gruppe darzustellen. Etwa die zahllosen Demonstrationen der israelischen Bevölkerung gegen Netanjahu in den letzten Monaten zeigen doch, dass dies nicht so ist. Um es ganz deutlich zu sagen: von unseren jüdischen Mitbürgern oder deren Interessenvertretungen und Glaubensgemeinschaften eine Distanzierung vom Vorgehen der israelischen Regierung zu fordern ist bereits selbst antisemitisch. Warum sollte jüdische Identität zu einem Gesinnungstest verpflichten?
Nein, das Vorgehen der Regierung Netanjahu in Gaza vor dem Friedensplan war nur ein Feigenblatt für Antisemiten, ihrem geifernden Judenhass freien Lauf zu lassen. Wie sonst käme es, dass genau den gleichen Menschen, die ach so sehr besorgt um die Bevölkerung im Gaza-Streifen waren, das Martyrium der israelischen Hamas-Geiseln so vollkommen egal war? Dass genau diese Menschen das barbarische und blutrünstige Massaker der Hamas und großen Teilen der Zivilbevölkerung so vollkommen egal war?
Seien wir froh und dankbar, dass am 13.10., nach mehr als zweijährigen Martyrium, die restlichen Geiseln freigelassen wurden. Bleiben wir aber wachsam. Die Hamas ist wie eine Klapperschlange. Man kann ihr nicht trauen und sie hat noch genug Gift in ihren Zähnen.
Bleiben wir wachsam!
Gräueltaten, widersprechen der universellen, unteilbaren, absoluten Menschenwürde.
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Leider ist es so, dass äußert sich eins so, es ziemlich schlimm angefeindet wird. Mit Verläumdungen und Unterstellungen..Das zeigt, wie der Antisemitismus die Gesellschaft durchdringt und vergiftet. Immer noch
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Danke für die klaren und wahren Worte!
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