Eine Lanze für eine bessere Debattenkultur

Ich erfreue mich ja regelmäßig daran, wenn ich die Mitschnitte von Debatten im britischen Parlament auf Youtube sehe. Gerne auch ältere, gut abgehangene Debatten, ganz egal. Es ist bis auf wenige Ausnahmen immer ein Genuss, diese hervorragenden Beiträge zu hören. Selbst spontane Interventionen und Wortmeldungen haben eine derartige Qualität, dass man zumeist nur staunen kann.

Naja und dann sehe ich Debatten aus dem Bundestag. Von Storch, Klöckner, Heil, Scholz, Lang, Dagdelen, Kubicki und wie sie alle heißen. Und da pendelt sich das Niveau der Redebeiträge im unteren Bereich ein. Irgendwo zwischen wildem Wirtshausgepöbel und abgelesenem Volksschulreferat.

Aber das verwundert nicht. Während in Deutschland erst in den letzten Jahren an den Hochschulen Debattierclubs entstehen, ist in Großbritannien das Debattieren schon seit Generationen fester Bestandteil in den Schulen, wenn ich das richtig im Gedächtnis habe, spätestens ab der Mittelstufe.

Da brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn selbst wichtige Debatten im Bundestag, wie kürzlich die zum Heizungsgesetz, anhören wie Diskussionen im Hintertupfinger Pfarrgemeinderat, wenn über die Frage gestritten wird, ob zum Frauenfrühstück am Weltgebetstag vielleicht mal so etwas neumodernes wie Pizzabrötchen gereicht werden kann oder ob man bei Bratwurst mit Sauerkraut bleibt. Und das kommt eben davon, dass unsere Politiker zwar irgendwelche Medientrainigs besuchen, wie sie am besten im TV rüberkommen, aber nichts für ihre rhetorischen Fähigkeiten tun.

Was ich mit meinem kurzen Einwurf sagen will: bringen wir unseren Kindern doch endlich einmal bei sich ein bisschen rhetorisch raffinierter auszudrücken oder zumindest, ihre Gedanken klar und verständlich zu formulieren, das wäre ja schon einmal ein Anfang.

Ein Gedanke zu “Eine Lanze für eine bessere Debattenkultur

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