Gelesen: Narr, Matthias A.: Dialog statt Dogma

Nachdem das Buch „Dialog statt Dogma“ von Matthias A. Narr schon länger auf meinem Stapel noch zu lesender Bücher lag, bin ich nun endlich dazu gekommen, es mir vorzunehmen.

Der Autor ist vielen Menschen ja sicher auch wegen seines Youtube-Kanals „Biased Skeptic“ ein Begriff. Auch war er Teil des Formats „Boys of Reason“, in dem Narr mit dem Meinungsyoutuber Sinan Kurtulus und dem Philosophen Nikil Mukerji über kritisches Denken und logische Fehlschlüsse sprach. Ein Format, das meiner Meinung nach auf jeden Fall wiederaufleben sollte.

Aber kommen wir zum Buch „Dialog statt Dogma“. Ein Titel, der gerade in den heutigen Zeiten prophetisch wirkt. Das Buch fördert konstruktive Diskussionen und kritisches Denken, was in unserer polarisierenden Gesellschaft von größter Bedeutung ist.

Manche Diskussionen, die man heute gerade in den (a)sozialen Medien verfolgen kann, erinnern mich nämlich eher an die Westfront des Ersten Weltkrieges: beide Seiten liegen fest verbarrikadiert in ihren Schützengräben und statt Granaten feuern Sie die typischen Worthülsen ihres Glaubensbekenntnisses aufeinander ab. Das ist kein Dialog, das ist nur ein Anschreien mit Phrasen. Dagegen setzt Narr nun mit seinem Buch die Anleitung, wie man wieder zu einem richtigen und sinnvollen Dialog zurückkehren kann, abseits von ideologischen oder dogmatischen Scheuklappen.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Definition wichtiger Begriffe, die dem Leser klarmacht, was der Autor vermitteln möchte, und endet mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Punkte. Diese Struktur ermöglicht es den Lesern, das Buch auf ihre eigene Weise zu lesen, ohne den Überblick zu verlieren, selbst wenn sie mal einen Abschnitt überspringen oder nicht ganz verstehen.

Besonders angenehm fällt auf, dass der Autor seinen Stil an das jeweilige Thema anpasst. Von flapsiger Youtube-Sprache bis hin zur wissenschaftlichen Analyse ist alles dabei, eben jeweils der Situation angemessen. So können auch Leser, die über unterschiedliches Vorwissen verfügen, folgen. Auch die eher essayistische Struktur trägt zur Lesbarkeit des doch nicht immer einfachen Themas bei.

Alles in allem hat Matthias Narr ein wirklich gelungenes Buch vorgelegt, das wichtige Denkanstöße bietet. Ein großes Plus des vorliegenden Werkes ist auf jeden Fall, dass es durch seine klare Struktur und seine verständliche Sprache für ein breites Publikum geeignet ist.

Von mir eine volle Empfehlung!

Narr, Matthias A.: Dialog statt Dogma – Wie wir gesellschaftliche Probleme lösen, ohne zu spalten
Hamburg: Eulogia-Verlag, 2024. 182 S.
ISBN 9783969674123 – 19,99€

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..