Bernard Cornwell: Waterloo: Eine Schlacht verändert Europa
Wunderlich-Verlag, 2015, 480 Seiten,
24,95 € (Gebundene Ausgabe) / 21,99 € (E-Book)
ISBN 9783805250832
Der 1944 geborene Bernard Cornwell ist bekannt geworden durch seine historischen Romane. Seine Serie um den Scharfschützen Richard Sharpe, die zur Zeit der napoleonischen Kriege spielt, dürfte wohl am bekanntesten sein.
Mit „Waterloo“ hat er nun gezeigt, dass der Romancier auch als Sachbuchautor bestehen kann. Cornwell beschreibt, wie es im englischen Titelzusatz heißt the history of four days, three armies, and three battles.
Es sind natürlich die Armeen Frankreichs, Preußens und der britisch-niederländischen Allianz, die die Schlachten von Quatre-Bras, Ligny und schlussendlich auch Waterloo schlugen.
Cornwell zeigt anhand von schriftlichen Nachlässen das Schicksal von realen Soldaten die Geschichte dieser Schlachten und die Lebens- und Sterbensumstände der damaligen Soldaten auf. Und gerade das ist es, was dieses Buch so interessant macht, dass man mit den einzelnen Menschen dieses unsägliche Schlachtengetümel nacherleben kann. Natürlich gleitet Cornwell dann und wann ins anekdotische ab, aber das schadet dem Buch in keinster Weise, im Gegenteil.
Immer wieder wird Cornwell für seine „anglozentristische“ Sichtweise auf die Schlacht und die „Verklärung“ der Person des Duke of Wellingtons in dem Buch kritisiert. Das stimmt schon, ist aber durchaus nicht so schlimm, wie man meint. Gerade im abschließenden Kapitel, geht er mit Wellington durchaus ins Gericht und zeigt auf, dass die Schlacht von Waterloo ohne das Zusammenspiel der alliierten Truppen aus Preußen, Briten und Niederländern nicht hätte gewonnen werden können, egal wie brillant Wellington als Feldherr war. Es wird also nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird.
Alles in allem ist „Waterloo: Eine Schlacht verändert Europa“ eine spannende Lektüre, die sich lohnt, ist Cornwell doch ein Meister der „literarischen Schlachtengemälde“.