In eigener Sache

Eigentlich sollte an dieser Stelle gemäß den Planungen ein Artikel über den Urpflanzenmythos von Goethe erscheinen, aber es ist Zeit für SO EINEN Artikel!

Ich bin nämlich ziemlich … ja was bin ich denn? Stinkig? Wütend? Nein. Eher enttäuscht und ein großes Stück weit auch demotiviert. Es ist für mich vollkommen unverständlich, wie dumm und teilweise bösartig Menschen agieren können und sich trotzdem noch als großartige Skeptiker vorkommen.

Aber von Anfang an, was ist passiert?

Zuletzt erschien ja mein Artikel, der sich mit der juristischen Diskussion zur Holocaustleugnung beschäftigte. Darin führe ich ganz klar aus, dass dies ein sachlicher und neutraler Beitrag ist, der beide Seiten ohne Werturteil beleuchtet. Ich habe auch aufgezeigt, dass die Diskussion eben von zahlreichen hochrangigen Verfassungsjuristen geführt wird, die auf beiden Seiten agieren.

Nun war es von mir natürlich naiv zu glauben, dass Menschen, die sich selbst für Skeptiker halten, einen Artikel erst lesen, bevor sie sich ein Urteil bilden. (Natürlich kann es auch sein, dass die Betreffenden den Artikel zwar gelesen, doch einfach nicht verstanden haben.) Aber das nur am Rande.

Nun habe ich diesen Artikel auch im „Skeptischen Netzwerk“ der GWUP, der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften, gepostet. Das hätte ich nicht tun sollen. Denn erstmal entstand eine ziemlich unfruchtbare Diskussion mit Nichtmitgliedern der GWUP (das Skeptische Netzwerk steht jedem Interessierten offen), die eben den Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden hatten. Nervig, aber was soll’s.

Unschön ist, dass es auch Menschen gibt, die jetzt die Fakten wieder verdrehen, als wäre sie der Teig eines Hefezopfes. Dargestellt wird es nämlich so, als würde im Skeptischen Netzwerk darüber diskutiert, ob die Holocaustleugnung überhaupt weiter strafbar bleiben soll. Etwas, das ich nie in meinem Artikel gefordert habe.

Hier zwei Beispiele einer Person, die sich schon früher emsig darum bemüht hat, die GWUP in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken. Kommentiert wurde dies unter dem neuen Video der „Boys of Reason“, die jetzt nun so gar nichts mit mir und meinem Artikel zu tun haben.

Hierzu darf ich folgendes feststellen:

  1. Ich bin normales Mitglied der GWUP, kein Amtswalter oder sonstiger Funktionsträger.
  2. Ich spreche nicht für die GWUP und meine Artikel sind keine Meinungsäußerung des Vereins.
  3. Der betreffende Artikel ist – wie jeder einfach feststellen kann – auf meinem privaten Blog erschienen.
  4. Weder der betreffende Artikel, noch dessen Veröffentlichung im Skeptischen Netzwerk war mit der GWUP abgesprochen. Auch dieser Artikel ist nicht mit dem GWUP-Vorstand abgesprochen.
  5. Ich bedauere es sehr, dass sich die GWUP nun Vorwürfen von irgendwelchen Pseudo-Skeptikern ausgesetzt sieht, deren einziges Bestreben es ist, den Verein in ein möglichst schlechtes (sprich braunes) Licht zu rücken.
  6. Ich bin bestürzt darüber, dass Menschen, die sich selbst als „Skeptiker“ sehen, überhaupt nicht Willens oder in der Lage sind, die sachliche Darstellung von Argumenten von einer Parteinahme zu unterscheiden.
  7. Mehr als bestürzt bin ich darüber, dass ein dermaßen sensibles Thema von solchen Personen dazu missbraucht wird, die GWUP zu diskreditieren. Dies stellt meiner persönlichen Meinung nach eine Charakterlosigkeit erster Güte dar.

Und mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

3 Gedanken zu “In eigener Sache

  1. Ein ziemlich höflich gehaltener Kommentar, lieber Michael. Nun entspricht es auch meiner Erfahrung, dass das gelesen wird, was gelesen werden will, wahlweise wird gar nichts gelesen sondern nur das Thema erahnt. Nun ist es ja ein Charakteristikum des berühmten BILD-Lesers, genau in dieser Weise zu „rezipieren“. Geschenkt. Aber dass dies durch Leute geschieht, die sich selbst für Skeptiker halten und sich in einem skeptischen Umfeld äußern, das für einen offenen und sachlichen Diskurs geschaffen wurde, das gereicht diesen Leuten wahrlich zur Schande. Wie du schon sagst: Die einzige Absicht dieser „Kommentatoren“ ist Diskreditierung. Gleich eine Mehrfachinterpretation zu liefern – es handele sich um eine Publikation der GWUP und die GWUP befürworte eine Streichung der Holocaustleugnung aus dem StGB – ist geradezu atemberaubend. Und wieder ist die alte Schopenhauersche Frage angebracht; Ist dies nun Dummheit oder Niedertracht? Ich pflege ja diese Frage normalerweise im Raum stehen zu lassen, aber in diesem Falle riecht es mir sehr nach Niedertracht.Solche Leute sind von kritischem Denken und einem kritischen Skeptiszismus weit entfernt. Im Grunde sind sie nicht einmal weit davon entfernt, den ehemaligen BVerfG-Präsidenten Hans-Jürgen Papier der Holocaustleugnung zu bezichtigen …Wobei – ich deutete es schon in einem Kommentar im Skeptischen Netzwerk an – es tatsächlich vorgekommen ist, dass ein GWUP-Mitglied der Holocaustleugnung bezichtigt wurde, weil er in einem Gespräch kritische Anmerkungen zum § 130 StGB gemacht hat. Klar wurde das auch gleich auf die GWUP gemünzt. Das ist schlicht Perfidie. Und es sei betont: Die Diskussion über das „Sondergesetz“ Holocaustleugnung ist aus der Sicht rechtsstaatlicher Grundsätze mehr als legitim. Siehe meinen Kommentar auf diesem Blog zum „Originalbeitrag“.

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  2. Angesichts der Tatsache, dass du lieber Michael im ersten Satz deines Artikels sagst, dass du ein Buch mit dem vielsagenden Titel „Antisemitische Verschwörungstheorien“ geschrieben hast, ist die Dumm-Dreistigkeit der Aussage, dass bei uns neuestens darüber diskutiert wird, ob Holocaustleugnung strafbar sein soll, einfach nicht zu fassen. Die böswillige Absicht der Kommentatoren muss man hier kaum noch unterstellen.

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  3. Nicht aufregen, lieber Onkel Michael. Zum einen ist doch bekannt, dass der Schutz der Anonymität im Internet den Mob und alle möglichen Hetzer anzieht wie ein Magnet die Eisenspäne: Einfach ignorieren.

    Zum anderen scheint es tatsächlich immer weniger „Leser“ zu geben, die Sätze in der Länge, wie Du sie schreibst, verstehen können: Da sind Missverständnisse vorprogrammiert.

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