Rudi Steiner und die Kölner Masernepidemie

Dass ich kein Freund von Impfgegner bin, dürfte ja spätestens seit diesem Artikel klar sein. Aber wenn ich mir anschaue, was gerade in Köln vor sich geht, da kann ich mich gar nicht mehr groß aufregen, sondern nur noch an der Ignoranz der Menschen verzweifeln.

Man muss sich das mal vorstellen. Am 5. Juni meldet der Kölner Stadtanzeiger 90 bestätigte Masernfälle. Es sei die „größte Masernepidemie seit 16 Jahren“. Das kann doch nicht sein. Ich habe nochmal auf dem Kalender nachgesehen, wir leben tatsächlich 2018 und nicht mehr 1818. Aber anscheinend hat sich das bis zu manchen Herrschaften noch nicht herum gesprochen. Und es wundert mich jetzt nicht, dass gerade eine Waldorfschule besonders betroffen ist.

Warum das so ist? Weil sich ein gewisser Herr Steiner, der die Anthroposophie erfunden hat, einfach mal beschlossen hat, dass Impfungen doof sind und ein Kind mit jeder durchgemachten Krankheit einen „Entwicklungsschub“ bekommt. Auf welcher Grundlage er so einen Schwachfug behauptet? Auf gar keiner! Den Schmarrn hat er sich aus dem … Naja, ihr wisst, wo er ihn rausgezaubert hat. Und deswegen sind sämtliche anthroposophischen Ärzte natürlich ganz, ganz wild darauf zu impfen… Genauuuuuuu… Und so verwundert es nicht, dass gerade in Waldorfschulen, die ja auch anthroposophische Einrichtungen sind, ganz besonders viele ungeimpfte Kinder herumspringen. Schleppt eines die Masern an, ist das wie eine Kettenreaktion.

Und dann kam dann noch ein Herr Wakefield auf die Idee, aus reiner Geldgier das Märchen in die Welt zu setzen, dass Impfungen Autismus hervorrufen. Und alle Impfgegner sprangen auf den Zug auf und nickten brav. Worum es diesem Herrn tatsächlich ging, könnt ihr hier nachlesen.

Es gibt so viele Menschen, die nicht geimpft werden können. Säuglinge oder kranke Menschen gehören dazu. Diese sind auf das Konzept der Herdenimmunität angewiesen. Von dieser Herdenimmunität profitieren übrigens auch die Impfgegner selbst. Denn oftmals bleiben sie gesund, weil einfach die „Herde“ um sie herum geimpft ist und so gar keine Erreger bis zu ihnen durchdringt. Deswegen stimme ich mit Eckart von Hirschhausen überein, der sagt:

Wer sich nicht impfen lässt, ist ein asozialer Trittbrettfahrer!

Wenn ich sehe, wie in Entwicklungsländern Mütter ihre Kinder kilometerweit zur nächsten Impfmöglichkeit tragen, möchte ich diese Aussage etwas abwandeln:

Impfgegner sind asoziale Wohlstandsmaden, die auf Kosten der Gesellschaft ihre Gesundheit schmarotzen und nicht wissen, wie gut es ihnen geht!

Ach ja… wenn ihr Fakten über Impfungen haben wollt, dann schaut mal beim Susannchen vorbei, da werden sämtliche Aspekte nämlich sehr gut erklärt!