Die Heilpraktiker und das Münsteraner Memorandum – Einige kurze Gedanken

Am 21. August 2017 veröffentlichte der „Münsteraner Kreis“, ein Zusammenschluss von Ärzten, aber auch Juristen, Medizinjournalisten und Medizinethikern, ein Memorandum zum Heilpraktikerwesen. In diesem Papier beschäftigen sich die Experten mit den Problemen, die sich aus der fehlenden rechtlichen Regulierung des Heilpraktikerberufs ergeben und zeigt verschiedene Lösungsvorschläge auf.

Dass im Heilpraktikerwesen vieles im Argen liegt, was sich hauptsächlich darin manifestiert, dass es noch nicht einmal eine verbindliche Ausbildungsordnung gibt. Auch dass sich die viele Heilprakiker auf obskure, oft esoterische Therapiemethoden einlassen, ist ein Problem. Da tummelt sich Aderlass neben Blutegeln, Homöopathie neben Bachblüten, dann gibt es noch Aura-Diagnostik, Moxibustion, Eigenurintherapie und sogar MMS wird propagiert. Und bevor jetzt irgendjemand denkt, ich würde übertreiben, nein, dies ist alles im Internet zu finden, auf den Seiten der Heilpraktikern.

Was mich sehr enttäuscht hat, waren die Reaktionen der Heilpraktiker. Anstatt sich fachlich und professionell mit dem Papier auseinander zu setzen, hagelte es Empörung. In den Heilpraktikerforen tumultiert es wie beim Damenkränzchen, wenn die Buttercremetorte aus ist. Natürlich sind auch die üblichen Verschwörungstheorien wieder am Start. Die Pharmalobby steckt dahinter, die Ärzteschaft hat Angst vor den Heilpraktikern, die Ärzte wollen sich den Umsatz der Heilpraktiker unter den Nagel reißen und und und. Was mich am meisten wütend macht ist aber das Argument, dass es auch schlechte Ärzte gibt. Natürlich gibt es auch schlechte Ärzte macht. Es gibt auch gute Ärzte, die mal einen Fehler machen. Aber deswegen wird die Kritik an den Heilpraktikern nicht weniger wahr. Dies sind alles äußerst unseriöse Argumentationen.

Nachdem anscheinend keine Bereitschaft von Seiten der Heilpraktiker existiert, den eigenen Beruf auf eine solide Basis zu stellen und sich von unseriösen schwarzen Schafen zu trennen, bleibt wohl nichts anderes übrig, als den Beruf komplett abzuschaffen.