Der neueste Blödsinn aus dem Hause Impfgegner

Seit ich diesen kleinen Blog betreibe, habe ich ja wirklich viel Blödsinn gehört. Extremen Blödsinn. Blödsinn hoch drei. Aber was ich die Tage gelesen habe, das schlägt wirklich dem Fass den Boden aus.

Aber von Anfang an. Es ist ja nichts neues, das Impfgegner mit den abstrusesten Theorien um die Ecke kommen. Die Heilpraktikerin Zity Schwyter aus Uznach in der Schweiz geht sogar noch einen Schritt weiter, sie erfindet eine ganze Krankheit, die Impfkrankheit. Außer ihr kennt natürlich keiner diese Krankheit, hat sie sich die doch ausgedacht. Die „Symptome“ dieser Krankheit beginnen bei Schlafstörungen oder Legasthenie und enden bei Autismus, Hirntumoren oder Masturbation.  Jaja, ihr habt richtig gehört, Impfungen lösen Masturbation aus. Sagt jedenfalls Frau Schwyter.

Natürlich kann sie das behaupten, denn wie jeder gute Alternativmediziner bleibt sie einen hieb- und stichfesten Beweis (womöglich noch einen wissenschaftlich nachprüfbaren Beweis) schuldig. Sie behauptet es einfach. Genauso gut könnte sie behaupten, dass ihr Frühstücksmüsli mit ihr spricht.

Mit derartigen Behauptungen stellt sie sich in eine Reihe mit John Marten, James Graham und den vielen Schlangenölverkäufern des „Wilden Westens“. Das Impfungen nicht auch noch für Haarausfall verantwortlich sind, wundert mich schon sehr.

Problematisch wird es an den Punkt, an dem Frau Schwyter ihren Blödsinn noch verbreitet – und das tut sie regelmäßig. Die Toggenburger Zeitung fasst es perfekt zusammen:  Ein Grund für den Erfolg der Impfgegner: Sie ködern verunsicherte Eltern mit Horrorgeschichten, die sich nie belegen, aber auch nicht widerlegen lasen. Eine typische Verschwörungstheorie also.(1)

Auf ihrer Homepage wirbt Frau Schwyter nun für regelmäßige „Impfberatungen“, die sie einmal im Monat durchführt. Wie diese „Beratungen“ aussehen, dürfte uns ja klar sein: ein Pro für Impfungen wird es dort nicht geben. Wieviele verunsicherte Eltern sich durch derartige Veranstaltungen verunsichern und ihre Kinder dadurch nicht impfen lassen, ist nicht bekannt. Fakt ist aber, dass durch das Nichtimpfen die Kinder einer enormen Gefahr aussetzen. Stirbt ein solches Kind, ist Frau Schwyter auf jeden Fall mitschuldig!

(1) http://www.toggenburger-zeitung.ch/see-und-gaster/detail/article/wer-masturbiert-koennte-an-der-impfkrankheit-leiden-00105672/ Abgerufen am 3. November 2017.