Liebe Frau Bajic,
Sie haben dem neuen Gesundheitsminister Jens Spahn in der Ausgabe 2/2018 der „Homöopathischen Nachrichten“ ein kleines Brieflein geschrieben. Ich finde das schon nett von Ihnen, ihm zur Ernennung zum Minister zu gratulieren. Immerhin sind Sie ja auch die Erste Vorsitzende einer der größten Lobbyorganisationen für die Homöopathie in Deutschland.
Danach fordern Sie aber von Herrn Spahn ein „Bekenntnis zur integrativen Medizin“ und stützen sich hierbei auf eine FORSA-Umfrage. Liebe Frau Bajic, ich sage es Ihnen jetzt mal ganz deutlich: was unser Land braucht ist eine überdachte und sinnvolle Reform des Gesundheitswesen, welche sich auf die evidenzbasierte Medizin stützt.
Was unser Land sicherlich nicht braucht, ist eine Medizinform, deren Wirksamkeit nur über ein „Bekenntnis“ belegen kann oder sich auf eine Umfrage stützt. Hört sich für Sie sicherlich komisch an, denn die Homöopathie schafft es ja seit Jahrzehnten nur durch den Binnenkonsens zu überleben. Jetzt mal unter uns Pastorenkindern: dat is doch kein Zustand. Die Homöopathie hat es noch nie geschafft, ihre Wirksamkeit zweifelsfrei zu belegen, sondern wird nur via „Befehl“ am Leben erhalten.
Frau Bajic, Bekenntnisse können Sie in der Kirche so oft ablegen wie Sie wollen, aber unser Gesundheitssystem hat eine „Bekenntnismedizin“ aka. Homöopathie so nötig wie einen Kropf.
Viele Grüße
Ihr
Onkel Michael