Solidarität mit Pia Lamberty und Volker Beck!

Ich habe es wieder getan. Ich weiß, ich sollte es nicht, aber zwei, drei gedankenlose Klicks später war ich wieder da. Bei Attila und seinen Anhängern. Was sich da in den Videos tat, also ich weiß nicht, das war irgendwie wie ein Unfall auf der Autobahn. Man weiß, man soll nicht gucken, aber heimlich linst man doch hin. Irgendwann hat dann die Schockblindheit eingesetzt, mit der die Augen das Gehirn schützen wollen.

Da sieht man Attila H. mit einer schwarz-weiß-roten Fahne auf der „Treue für Treue“ zu lesen ist, umherstolzieren wie ein zweijähriger, der eine feine Wurst ins Töpfchen gemacht hat. Hatter was gekonnt, der Bub. Dann eine, nun sagen wir mal „interessante Person“ mit einer Skelettmaske, die den Journalisten mit einer Seifenblasenpistole vollblubbert und immer wieder eine unangenehm laute Tröte hören lässt. Als nächstes sehen wir einen Herren, der sich aufpumpt und plärrt „Ich gehe jetzt wie ein Deutscher – Aufrecht!“ Glückwunsch, was der Australopithecus afarensis vor ca. 3,6 Millionen Jahren geschafft ist nun auch bei diesem Herrn angekommen: der aufrechte Gang. Es ist nicht zu fassen. Und ich sitze zu Hause, sperre Augen und Mund auf und kann das alles irgendwie nicht ganz fassen.

Dann steht dieser Attila H. inmitten seiner Anhänger und rülpst eine ekelhafte Fantasie davon ins Mikrofon, wie er den Grünen-Politiker Volker Beck zu Tode bringen möchte. Wörtlich sagte er: Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen, indem man ihm die Eier zertretet auf einem öffentlichen Platz. Und auf die Frage Wer tritt mit? melden sich frenetisch Teilnehmer der Demonstration. Darauf folgen Aussagen wie Hitler war ein Segen im Vergleich zur Kommunistin Merkel.

Was mich aber wirklich fassungslos macht ist das tatenlose Verhalten der Berliner Polizei. Anstatt einzuschreiten, Journalisten zu schützen etc. Wirken die Beamten für mich eher als von Hildmann angeheuerte Securitys, die seine Veranstaltung schützen sollen. Ich bin, und das kann ich ohne Übertreibung sagen, fassungslos bezüglich dieser Vorgänge.

Aber Volker Beck ist nicht der erste, den der „Avocadolf“ im Visier hat. Seinen Unmut bekamen auch schon Mai Thi Nguyen-Kim und die vom Onkel hoch geschätzte Pia Lamberty. Letztere hat es ganz besonders abbekommen, hat Hildmann doch in seinem Telegram-Kanal (mit immerhin 66.000 Abonnenten) seine Anhänger dazu aufgerufen, Frau Lamberty zu drangsalieren.

Nein, natürlich hat er das nicht wörtlich so gesagt, aber wenn er in einem Posting schreibt: Könnt ihr ja mal schreiben, warum sie ‚Verschwörungstheoretiker‘ als Spinner hinstellt und sie fragen, wieviel Geld sie von Soros bekommt. Alles, was man sagt und ihnen nicht passt ist eine ‚Verschwörungstheorie‘. Ihre Email: XXXX Die Lamberty auch nur von Soros bezahlt! World Economic Forum gehört zu der Endgegner-Kröte Soros. Rote Haare wie die rote Gesinnung! Sklavenmasken-Promoterin Pia Lamberty.

Ihr werdet euch nun sicherlich vorstellen können, was Frau Lamberty in den folgenden Tagen alles aushalten musste. Hassnachrichten auf allen Kanälen waren vorprogrammiert. Und sicher könnt ihr euch auch vorstellen, was so ein Psychoterror mit einem Menschen macht.

Ich weiß, das hilft jetzt nicht viel, aber ich kann sowohl Frau Lamberty, wie auch Herrn Beck die volle Solidarität meines kleinen Blogs versichern!

Wie in der Presse zu lesen war, laufen mittlerweile staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen Hildmann und ich hoffe, dass diese dem Spuk auch ein Ende bereiten. Allein, mir fehlt der Glaube…

3 Gedanken zu “Solidarität mit Pia Lamberty und Volker Beck!

    1. Vorgestern las ich noch, dass die SM-Abteilung der Polizei hilflos schrieb, sie könne nichts tun, da die Staatsanwaltschaft keinen Anlass erkenne. Als nächstes kam die Nachricht, dass wohl doch ermittelt werde. Irgendwie fühlten sich wohl die Berliner nicht zuständig, weil der Avocadolf in den Brandenburger Wäldern haust, während die Brandenburger sich nicht für in Berlin begangene Taten interessierten. Oder so. Dabei spielt der Wohnsitz eigentlich keine Rolle, wenn eine Straftat in aller Öffentlichkeit begangen wird – hier sogar vor Augen und Ohren der Polizei.

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