Liebe Ampel, werde grün! Eine kurze Betrachtung von Korrelation und Kausalität

Der gute Dr. Lübbers hat kürzlich auf Twitter etwas Interessantes geschrieben. Ok Dr. Lübbers schreibt immer interessante Sachen und wer bei Twitter ist, sollte ihm deswegen auf jeden Fall folgen (@drluebbers), aber dieser Tweet hat recht deutlich das Grundproblem der Homöopathie gezeigt:

Das Problem, das hier in dem Tweet aufgezeigt wird, ist so alt wie die Menschheit und wurde schon als „König unter den Fehlschlüssen“ bezeichnet: Die Verwechslung von Korrelation und Kausalität.

Fangen wir mal ganz vorne an und fragen uns, was ist eine Korrelation und was eine Kausalität?

Wikipedia schreibt zur Korrelation: Eine Korrelation (mittellat. correlatio für „Wechselbeziehung“) beschreibt eine Beziehung zwischen zwei oder mehreren Merkmalen, Ereignissen, Zuständen oder Funktionen. Die Beziehung muss keine kausale Beziehung sein: manche Elemente eines Systems beeinflussen sich gegenseitig nicht, oder es besteht eine stochastische, also vom Zufall beeinflusste Beziehung zwischen ihnen. (1)

Alles klar, oder? Also ganz einfach gesprochen, bei einer Korrelation handelt es sich um Dinge, die zwar zeitgleich passieren, aber nichts miteinander zu tun haben. Das bekannteste Beispiel ist wohl das mit den Störchen und den Kindern. Es kann zwar sein, dass es in einem Gebiet gleichzeitig weniger Störche und gleichzeitig weniger Geburten gibt. Dies hat aber keinen Zusammenhang.

Also: Korrelation ist, wenn zwei Dinge neben- oder hintereinander passieren, aber nichts miteinander zu tun haben.

So, kommen wir zur Kausalität und schauen uns wieder zuerst mal an, was die Wikipedia dazu schreibt: Kausalität (lateinisch causa, „Ursache“) ist die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, betrifft also die Abfolge aufeinander bezogener Ereignisse und Zustände. Demnach ist ein Ereignis oder der Zustand A die Ursache für die Wirkung B, wenn B von A herbeigeführt wird. (2)

Das heißt also, dass wir hier einen Spezialfall der Korrelation haben, zwei Dinge, die passieren und aufeinander aufbauen, also kausal zusammenhängen. Man spricht hier auch von Ursache und Wirkung. Ein wesentliches Merkmal der Kausalität: Ereignis B (die Folge) tritt nur ein, wenn Ereignis A (die Ursache) vorher eingetreten ist, sonst nicht. B tritt aber auch immer ein, wenn A eintritt, sofern die sonstigen Voraussetzungen gegeben sind. Beispiel: Lichtschalter: Das Licht geht nur an, wenn ich den Lichtschalter betätige, und es geht dann auch immer an, wenn die sonstigen Voraussetzungen gegeben sind (Glühbirne in Ordnung, Spannung vorhanden …).

Also: Kausalität ist, wenn zwei Dinge als Ursache und Wirkung aufeinander aufbauen.

Was hat das jetzt alles mit der Homöopathie zu tun? Schauen wir uns ein Beispiel an: Ich habe eine Erkältung, nehme Homöopathika und lege mich ins Bett, einige Tage später bin ich gesund. Jetzt sage ich mir „Holla, diese Globuli, die haben mich gesund gemacht!“ Dabei haben sie das gar nicht. Warum nicht? 1. Hat höchstens der sogenannte Placeboeffekt eingesetzt und so das Immunsystem gestärkt. 2. Habe ich mich hingelegt, dem Körper Ruhe verschafft und so die Genesung unterstützt. 3. Habe ich vielleicht noch andere Medikamente eingenommen oder eine Hühnersuppe gegessen oder Holundertee getrunken (ja, beides hilft tatsächlich. Schaut mal hier bei Spektrum) und 4. Dauert eine Erkältung mit Behandlung eine Woche und ohne sieben Tage.

Also ein klarer Fall von Korrelation, aber das wollen die Homöopathen natürlich nicht wahrhaben und halten an ihrem Hokuspokus fest. Deswegen kann man gut und gerne mit dem guten Dr. Lübbers sagen: Werdet erwachsen!

 

Beitragsbild: Von Hans Haase – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27213212

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