Differenzierung – Palestine Edition

Man soll ja immer Differenziert sein, also in einem Konflikt beide Seiten sehen. Darum bemühe ich mich auch immer wieder. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir die Differenzierung im aktuellen Gaza-Krieg recht schwerfällt.

Auf der einen Seite sehe ich das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung, die unter dem Krieg leidet.

Auf der anderen Seite sehe ich immer wieder die Bilder vom 7. Oktober, als die gleiche palästinensische Zivilbevölkerung die Leichen der bestialisch getöteten Israelis bespuckte, mit Holzlatten schlug und auf sonstige Weise schändete. Es waren auch palästinensische Zivilisten, die zusammen den Hamas-Terroristen in die israelischen Siedlungen eindrangen, plünderten und mordeten. Darunter auch Alte, Kranke, Frauen, Kinder.

Auf der einen Seite höre ich immer wieder das Wort vom „Genozid“ oder „Völker“, der Israelis an den Palästinensern im Gaza-Streifen.

Auf der anderen Seite lese ich die Bevölkerungszahlen des Gaza-Streifens: 1950 – 0,25 Millionen, 1985 – 0,53 Millionen, 2000 – 1,13 Millionen, 2018 – 1,96 Millionen, 2022 – über 2 Millionen. (Zahlen aus der Wikipedia) Ich will ja jetzt nicht kleinlich sein, aber sollten bei einem kontinuierlichen Völkermord (seit 1947!) die Zahlen nicht rückläufig sein? Gut, ich bin Deutscher und sollte mich mit Genoziden auskennen, allerdings habe ich keine persönlichen Erfahrungen auf dem Gebiet. Bisher habe ich noch kein Volk gefunden, das sich von mir hätte auslöschen lassen, aber so von der Theorie her, kommt mir die Behauptung des Völkermordes dann doch nicht so schlüssig vor.

Auf der einen Seite höre ich vom Elend der palästinensischen Zivilbevölkerung, die keine Nahrung, Wasser, Benzin oder Medikamente hat.

Auf der anderen Seite sehe ich die Bilder von den Hamas-Terroristen, wie sie mit Waffengewalt ganze LKW-Ladungen in ihre Gewalt und die Hilfsgüter in ihre Tunnel bringen und der Zivilbevölkerung eine lange Nase drehen.

Auf der einen Seite sehe ich die Bilder von schlimmsten Wohnverhältnissen der Zivilbevölkerung.

Auf der anderen Seite sehe ich die Bilder von den Anwesen der Hamas-Führer im Gaza-Streifen, die eher nach einem Luxus-Spa-Ressort aussehen.

Auf der einen Seite höre ich, wie Israel immer wieder gegeißelt wird wegen des Grenzzauns um den Gaza-Streifen und wie unmenschlich der sei.

Auf der anderen Seite sehe ich, dass die Grenzbefestigungen, die die Ägypter zum Gaza-Streifen hin aufgebaut haben so massiv und bewaffnet sind, dass die Berliner Mauer wie ein Anfänger-Level aussieht.

Auf der einen Seite höre ich, dass wir in Europa palästinensische Flüchtlinge aufnehmen sollen.

Auf der anderen Seite höre ich, dass sich die arabischen Länder mit aller Macht dagegen sträuben, Palästinenser aufzunehmen und die Europäer davor warnen dies zu tun.

Auf der einen Seite sehe ich auf europäischen Straßen einen gewaltbereiten, krakeelenden Mob von palästinensischen Demonstranten, die nicht nur Israel auslöschen und alle Juden töten wollen, sondern auch noch in Deutschland ein Kalifat errichten wollen.

Auf der anderen Seite sehe ich die Demonstrationen der jüdischen Gemeinschaft und anderer Pro-Israel-Gruppen, die ruhig und friedlich ablaufen.

Auf der einen Seite höre ich immer wieder, wie von Israel eine Waffenruhe gefordert wird.

Auf der anderen Seite höre ich von freigelassenen Geiseln von Vergewaltigungen und brutalsten Misshandlungen der Geiseln durch die Hamas-Terroristen und frage mich, ob ein Staat nicht die Verpflichtung hat, seine Bürgerinnen und Bürger aus dieser Hölle mit allen Mitteln zu befreien.

Ihr seht also, Differenzierung gut und schön, aber was soll ich in diesem Konflikt damit anfangen? Vor allem, weil wir ja mit den Terroristen der Hamas eine Konfliktpartei dabei haben, die das Wohl der eigenen Bevölkerung weniger interessiert als der Dreck unter ihren Fingernägeln. Und nein, liebe Hamas-Versteher, das sind keine Freiheitskämpfer. Freiheitskämpfer kämpfen gegen Soldaten. Freiheitskämpfer vergewaltigen keine Zivilistinnen. Freiheitskämpfer schlachten keine Zivilist*innen brutal ab. Freiheitskämpfer verbrennen keine Menschen bei lebendigen Leib. Freiheitskämpfer nehmen keine Drogen, um noch brutaler agieren zu können. Freiheitskämpfer benutzen nicht ihr eigenes Volk als Schutzschirm. Freiheitskämpfer errichten ihre Basen nicht in Schulen und Krankenhäusern.

Dieses Pack hat sich bewusst und willentlich dafür entschieden, jeden Hauch der Menschlichkeit in den Staub zu treten und unmenschlich zu agieren. Diese charakterlich verwahrlosten Terroristen sind der Abschaum der Menschheit. So. Und jetzt können mir die Hamas-Freunde und Terroristen-Hätschler wieder das Postfach mit Morddrohungen und Beschimpfungen vollspammen, ist mir auch wurscht.

5 Gedanken zu “Differenzierung – Palestine Edition

  1. Warum gibt es nicht auf beiden Seiten „Verteher“ der jeweils Anderen?
    Ich meine genügend viele, ich meine eine überwältigende Zahl von Menschen, die nicht Erbsen zählen und Untat gegen Untat aufrechen, sondern einander auf Augenhöhe gegenübertreten und einander die Hand reichen – und GUT IS.
    Vielleicht brauchts dazu einen DRITTEN gemeinsam palästinensich-israelischen STAAT. Den könnte man praktischerweise zwischen die Erzfeinde einschieben.
    Weiß schon, wie absurd das ist, aber der Status Quo ist auch absurd.

  2. Komplette Zustimmung meinerseits – danke für die gelungene Differenzierung und dem höchst zutreffenden Fazit!

  3. Klasse, da kann man nicht mehr viel hinzufügen außer dass ich den Part …

    „Gut, ich bin Deutscher und sollte mich mit Genoziden auskennen, allerdings habe ich keine persönlichen Erfahrungen auf dem Gebiet.“

    … Schon als sehr gelungen sarkastisch empfunden habe.

    Was für ein Mist, dass dieser verfic…… Antisemitismus wieder so hochkommt. Kommt einem ja auch recht schnell das Essen wieder hoch.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..