Neuschwabenlandbuch – Noch lange kein Ende!

Seit nunmehr über einem Jahr ist mein Buch „Von Eis-Nazis, Flugscheiben und geheimen U-Booten – Die Wahrheit über Neuschwabenland“ (aka Neuschwabenlandbuch) im Handel erhältlich und natürlich gab es einige Reaktionen darauf, die ich heute hier zusammenfassen möchte.

Priv.-Doz. Dr. Andreas Edmüller, der Fachmann für Verschwörungstheorien (Rezensionen zu seinen Bücher zu dem Thema findest Du hier und hier) schrieb zu meinem Buch dazu:

Um das Gebiet Neuschwabenland in der Antarktis rankt sich ein Gewirr an Verschwörungskonstrukten unterschiedlicher Inhalte: Es sei eine Basis für U-Boote, in die sich bei Kriegsende diverse Nazigrößen zurückgezogen hätten. 1947 hätten diese Eis-Nazis einen Großangriff der Amerikaner erfolgreich abgewehrt. Andere glauben, dort würden „Reichsflugscheiben“ mit Unterstützung Außerirdischer entwickelt und/oder die mysteriöse Vril-Energie erforscht und genutzt. Auch als Zugang zur Hohlwelt im Inneren unseres Planeten wird Neuschwabenland gehandelt. Kurz: Für eine unbewohnte und ausgesprochen unwirtliche Gegend ist dort ganz schön viel Betrieb … und das ganz ohne Bill Gates!

Michael Scholz analysiert in diesem so kompakten wie unterhaltsamen Büchlein die einzelnen Stränge dieses Netzes an Verschwörungskonstrukten, arbeitet deren jeweilige „Datenbasis“ heraus, erklärt anschaulich und humorvoll, wie und wann darauf die jeweiligen Geschichten ersonnen wurden und schafft damit Durch- und Überblick zu diesem speziellen Kapitel aus dem großen Buch der Verschwörungskonstrukte.

Amazon-Link zur Rezension

Eine Rückmeldung, die mich besonders gefreut hat, kommt von Dr. Christoph Höbenreich, einem ausgewiesenen Polarfahrer, der schon selbst mehrfach vor Ort war. [Link zur Biographie mit Artikelübersicht]
Dr. Höbenreich schrieb:

Toll und wichtig, dass es auch im deutschen Sprachraum ein gut recherchiertes und fundiertes Werk gibt, das dem Schwachsinn, der sonst zu Neuschwabenland kursiert, etwas Seriöses entgegensetzt und die Mythen aufklärt. Welch skurrile Blüten und abstruse Theorien über das von ihnen entdeckte Gebiet getrieben sind, hätten sich die Entdecker selbst wohl nicht zu träumen gewagt. Aus eigener Erfahrung von sieben alpinistischen Expeditionen nach Neuschwabenland kann ich dir bestätigen, welch herausragende Leistung den Seeleuten und Fliegern damals im Polareis gelungen ist. Und welches Glück sie auch hatten. Es ist ein wahres Traumland für Bergabenteurer: Schwer erreichbar, menschenleer, unberührt, wild und friedlich zugleich.

Private Mail. Merci für das Lob!


Auch die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften veröffentlichte in ihrer Zeitschrift „Skeptiker“ (Ausg. 1/2023, S. 51) eine Rezension von Holm Hümmler:

Die kalte Realität
Die Geschichte über eine angebliche Nazibasis im antarktischen Neuschwabenland gehört zum Abwegigsten, das der Verschwörungsglaube in den letzten 80 Jahren hervorgebracht hat. Dennoch stirbt sie nicht aus, und sie behält ihre Relevanz, weil sie nicht nur für vom Endsieg träumende Neonazis attraktiv ist, sondern auch Verschwörungsgläubige aus anderen Vorstellungswelten an den Rechtsextremismus heranführt.

Diesem Problem widmet sich das Buch „Von Eis-Nazis, Flugscheiben und geheimen U-Booten“ des bekannten Bloggers und Skeptiker-Kolumnisten „Onkel Michael“ Scholz. Auf 100 Seiten gibt das kompakte Werk einen guten Überblick über die schillernden, aber oft erschreckenden Erzählungen und die im wahrsten Sinne des Wortes kalte Realität zu der gegenüber von Südafrika gelegenen Region der Antarktis.

Bewusst oder unbewusst folgt Scholz im Aufbau seines Buchs Werken, die sich in der Verschwörungsszene großer Beliebtheit erfreuen, wie zum Beispiel Heinz Schöns „Mythos Neuschwabenland“: Zunächst werden ausführlich die belegten Tatsachen zur Deutschen Antarktischen Expedition von 1939 und zur amerikanischen Operation Highjump von 1947 beschrieben; anschließend kommen die gängigen Verschwörungsmythen zur Sprache. Wo Schön jedoch wilden Spekulationen Tür und Tor öffnet und zum Beispiel den Eindruck erweckt, Operation Highjump habe der Suche nach einer ominösen Bedrohung aus der Antarktis gedient, zerlegt Michael Scholz in knappen aber schlüssigen Darstellungen eine Verschwörungsbehauptung nach der anderen.

Neben der eigenlichen Neuschwabenland-Erzählung behandelt Scholz auch die Geschichten über mächtige angebliche „Reichsflugscheiben“ mit der Fähigkeit, bis ins All zu fliegen, und kontrastiert sie mit den tatsächlichen, eher kläglichen, Versuchen, während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit scheibenförmige Flugobjekte zu bauen. Kleine Exkurse erläutern wichtige Nebenaspekte wie die mysteriöse Vril-Kraft, die in den Verschwörungserzählungen sämtliche Energieprobleme verschwinden lässt oder die Geschichte von Dr. Axel Stoll, der vom Protagonisten eines Berliner Neuschwabenlandstammtischs zum skurrilen Internetphänomen wurde.

„Von Eis-Nazis, Flugscheiben und geheimen U-Booten“ ist gut lesbar, mit der Erfahrung eines langjährigen Bloggers unterhaltsam geschrieben und aufgelockert mit bunten Details und Zitaten aus Zeitungsberichten. Das diese, wie eine detaillierte Schilderung des Auslaufens der deutschen Expedition aus dem Hamburger Hafen, manchmal mehr der Illustration als dem Inhalt zu dienen scheinen, könnte einen ganz einfachen Grund haben: Wer zum Neuschwabenlandmythos recherchiert, wird in den Originalquellen zwangsläufig mit einer solchen Menge an Rudolf-Hess-Zitaten, Kriegsglorifizierung und Endsiegphantasien überhäuft, dass ein Seitenblick auf Seefahrerromantik oder faszinierende teschnische Details das Thema oft erst erträglich macht.

Zu empfehlen ist das Buch natürlich für skeptische Leser, die von den Verschwörungsgeschichten um Neuschwabenland gehört haben und einen tieferen Einblick wünschen. Seine Kompaktheit, gute Lesbarkeit und der Einstieg über die Darstellung belegter Hintergründe machen es aber auch zu einem guten Geschenk für noch zugängliche Verschwörungsgläubige oder verunsicherte Zuschauer schlechter Fernsehdokus im persönlichen Umfeld. Ein Informationsangebot zum unterhaltsamen Nachlesen bewirkt manchmal mehr als eine persönliche Diskussion, die vielleicht doch wieder in Streit ausartet.


Auch die Zeitschrift „Das historisch-politische Buch“ hat eine Rezension veröffentlicht:

Die Antarktis hat schon immer die Phantasie von Science-Fiction-Autoren angeregt. Zum „El Dorado für Verschwörungstheoretiker“ (S. 7) wurde jedoch nur ein kleines Areal: „Neuschwabenland“. Der Name geht zurück auf eine deutsche Expedition mit dem Forschungsschiff „Schwabenland“ 1938/1939. Während der viermonatigen Fahrt wurden meteorologische und ozeanographische Daten gesammelt. Eigentliches Ziel war es jedoch, „den deutschen Anspruch auf das Areal durchzusetzen“, um dort „Walfangstationen zu errichten“ (S. 28). Damit hoffte das NS-Regime, den „eklatanten Rohstoffmangel“ bei Fetten und Ölen (S. 11) verringern zu können. Mit seinem schmalen Bändchen möchte Scholz, Bibliothekar, Blogger und im Umkreis der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ aktiv, zur kritischen „Aufarbeitung der Verschwörungstheorien rund um Neuschwabenland“ beitragen und zeigen, „welche Mythen hier kursieren, wie sie entstanden sind und wer hinter solchen Erzählungen steckt“ (S. 8). Er konzentriert sich auf die „acht bekanntesten“ Theorien, darunter die von einer „im und unter dem Eis gelegenen Geheimbasis mit U-Boot-Hafen“ (S. 40), in der nach dem Krieg Hitler und andere Nazis Zuflucht gefunden hätten, ferner die „Hohlwelttheorie“ (der Eingang zu dieser Welt befinde sich in Neuschwabenland) oder die Behauptung von der Existenz unvorstellbar schneller „Reichsflugscheiben“, die Nazi-Wissenschaftler gemeinsam mit „Außerirdischen“ entwickelt hätten (S. 62). Auch wenn die einzelnen Erzählungen noch so absurd erscheinen mögen – Scholz bemüht sich um eine sachliche Widerlegung auf Grundlage der einschlägigen veröffentlichten Quellen. So habe es zum Beispiel durchaus Versuche mit einem „Kreisflügler“ oder einem „Senkrechtstarter“ gegeben, doch seien diese Projekte nicht über die „Erprobungsphase“ hinausgelangt (S. 70).


Anfang Juni 2023 dann veröffentlichte die Webside Endstation Rechts eine Besprechung von Armin Pfahl-Traughber, die ihr [HIER] nachlesen könnt. (Übrigens, kürzlich erschien ein wirklich hörenswertes Interview mit Armin Pfahl-Traghber im „Vorpolitisch“-Podcast. Die Folgen findet ihr [HIER] und [HIER])


Der Humanistische Pressedienst hat Ende Juli eine Rezension von Udo Endruscheit veröffentlicht, der mein kleines Büchlein schonungslos unter die Lupe genommen hat. Ihr findet sie [HIER].


Natürlich gibt es dann noch die einschlägigen Amazon-Rezensionen:


So, wer jetzt also noch kein Exemplar meines Büchleins haben sollte, der schaut einfach mal beim Verlag vorbei: LINK ZUM ALIBRI-VERLAG, aber natürlich bekommt ihr das Buch auch in jeder regulären Buchhandlung und bei allen einschlägigen Versandbuchhändlern.

(Und wenn ihr ein signiertes Exemplar wollt, dann meldet euch, das bekommen wir auch hin.)


Ein Gedanke zu “Neuschwabenlandbuch – Noch lange kein Ende!

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..